Bedarf für das Growing
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Pflanzenaufzucht trotz Kälte und Dunkelheit
Mittels Growing wird die Gartensaison in den Winter verlegt
Die kalte Winterzeit verlangt passionierten Gartenfreunden eine Menge Geduld ab, wird doch der natürlichen Wachstumsperiode der Pflanzen witterungsbedingt ein Riegel vorgeschoben. Gerne greift man daher auf Hilfsmittel wie Gewächshaus oder Frühbeet zurück, um die Pflanzsaison zu verlängern. Das einfache Prinzip dahinter ist der Treibhauseffekt, aufgrund dessen sich innerhalb dieser Glasaufbauten ein wärmeres Mikroklima einstellt als in der Umgebung. Die verbesserte Version dieser Methoden fasst man unter dem Begriff Growing zusammen. Denn gerade in den Monaten Dezember und Januar mit den kürzesten Tagen des Jahres stellt sich ein weiteres Problem ein, dass der erfolgreichen Aufzucht von Pflanzen im Weg steht: Lichtmangel. In der Regel orientieren sich Keimlinge bei ihrem Wachstum an der eintreffenden Menge an Sonnenlicht. Ist dieses nicht genügend vorhanden, stellt die Pflanze den Aufbau von Biomasse ein. Beim Growing setzt man daher zusätzlich auf den Einsatz von Tageslichtlampen, die nicht nur im sichtbaren Lichtspektrum abstrahlen, sondern auch im UV-Bereich und so das emittierte Sonnenlicht realistisch nachbilden.
Die Growbox – die Biosphäre in den heimischen vier Wänden
Diese Kombination von Gewächshaus und künstlicher Beleuchtung wird für den visierten Hobbygärtner als Growschrank angeboten. Bisweilen sind diese derart verbessert worden, dass sie einem Kleinbiotop im eigenen Zuhause gleichen, in dem Pflanzen die optimal auf sie abgestimmten Wachstumsbedingungen vorfinden. Die zahlreichen Produkte, die mittlerweile auf dem Markt erhältlich sind, sind mit einer ausgeklügelten Belüftung ausgestattet inklusive Luftfiltern, es besteht die Möglichkeit der externen Bewässerung und die Ausleuchtung wird mit Zeitschaltuhren gesteuert. Zudem lässt sich die Temperatur im Inneren elektronisch steuern und auch die CO2-Konzentration kann reguliert werden. Mit einer solchen Feinabstimmung der mikroklimatischen Verhältnisse steht dann auch dem Anbau empfindlicher Kulturen nichts im Wege. Natürlich ist mit etwas handwerklichem Geschick auch der Selbstbau möglich, gerade wenn man nur für den Eigenbedarf im Winter frisches Blattgemüse ernten möchte. Für die Grundkonstruktion sind bereits Plexiglasscheiben und einige Holzlatten ausreichend. Sämtlicher weiterer Growbedarf wie Tageslichtlampen ist separat erhältlich und einfach zu installieren.
Worauf gilt es bei der Beleuchtung zu achten
Die Sonne strahlt aus dem gesamten Spektrum des sichtbaren Lichts bis hinein in den ultravioletten Bereich ab. Durch ihre Oberflächentemperatur von etwa 5800 Grad Celsius liegt der maximale Anteil aus diesem Spektrum aber im grünwelligen Licht. Beim Einsatz von Tageslichtlampen ist deshalb darauf zu achten, dass diese eben jenes Spektrum möglichst realitätsnah abdecken, um die natürliche Lichteinstrahlung optimal nachzustellen. Aufgrund des technischen Fortschritts ist gegenwärtig zum Kauf von LED-Leuchtmitteln zu raten. Zwar sind diese in der Anschaffung teurer, dafür erfüllen sie oben genannte Kriterien weit besser. Zudem amortisieren sich die Kosten durch ihre Langlebigkeit von bis zu 15 Jahren und den niedrigen Stromverbrauch. Wer beim Growing erfolgreich sein möchte, sollte weiters die Herkunft der angebauten Pflanzen kennen, um die Beleuchtungsdauer zu regeln. Solche aus tropischen Gebieten sind das ganze Jahr über Tageslängen von zwölf Stunden gewöhnt. Wer jedoch nur die Aussaat im Frühling in den Winter vorziehen möchte, kann schon mit weniger Stunden künstliche Beleuchtung dem Wachstum nachhelfen.
Für wen eignet sich Growing
Trotz der vermeintlichen Vorteile und technischer Unterstützung ist Growing mit einem gewissen Maß an Arbeit verbunden. Die klimatischen Verhältnisse in der Growbox sind täglich zu kontrollieren, und die Aufzucht der Keimlinge bedarf der gleichen Pflege wie im heimischen Garten. Wer auch im Winter erfolgreich Pflanzen anbauen möchte, kann hier mit Eigenleistung aber tolle Ergebnisse erzielen.